Tag 42: Ankommen üben

6:45 Uhr: Der letzte Tag meiner Tour hat begonnen. Tag 42. Beim Blick aus dem Hüttenfenster zeigen sich die Bergspitzen bereits in der goldenen Morgensonne und der Himmel ist wolkenlos. Was für ein Geschenk für diesen Tag!

Heute bin ich besonders ruhig und mag beim Frühstück kaum mit jemandem reden. Der bevorstehende Abschluss meiner Tour wird immer spürbarer.
Nach den spannenden letzten Tagen bin ich sehr glücklich und erleichtert. Schon gestern hatte sich die Aufregung über die vergangenen Routenänderungen gelegt und ich genoss den wunderschönen Aufstieg über die Bettelwurf Hütte zur Pfeishütte. Eine Tour, die ich schon seit meiner Jugend unternehmen wollte. Jetzt war ich da. Das Panorama war unbeschreiblich und ich spürte die Heimat tief in mir. Tirol war mir immer gut gesonnen und es machte nun alles Sinn wie es war. Es kommt mir vor als höre ich nun die Botschaften: „Spannung kannst du gerne haben! Doch du sollst sicher ankommen. Nimm nicht diesen Weg, sondern jenen, den du immer schon wolltest. Ich bringe dich dorthin.“ Und mein Herz sagt mir, dass meine Mutter da ganz geschickt ihre Finger im Spiel hatte.
Ein unbeschreibliches Gefühl!

Im Liegestuhl vor der nun letzten Hütte schreibe ich diese Zeilen. Die Emotionen beginnen anzuschieben….

Für das langsame Eintauchen wieder zurück in die andere Welt werde ich mir Zeit nehmen. Wie hätte ich das Ankommen gerne? Was ist mir dabei wichtig?

Jetzt gehe ich los – in meine letzte Etappe. Und werde beim Gehen das Ankommen üben.

Bis später!

2 thoughts on “Tag 42: Ankommen üben

  1. Martha

    Deine Zeilen machen sehr nachdenklich, über Ziele, Anleitung von „oben“, Bauchgefühl, Intuition, Gefühle generell, Ankommen und Heimat! Schöne Zeilen…..

  2. Pingback: Angekommen | NACH HAUSE GEHEN

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