40 TAGE
720 KILOMETER
40.000 HÖHENMETER
250 STUNDEN ZU FUSS
Das sind die Eckdaten, die ich vor mir habe, wenn ich am 29. Juli 2015 losgehe.
Von Wien nach Innsbruck, quer über die Alpen, nach Hause, zu meinem Vater, zu mir selbst.
Mein Name ist Thomas Felder, Jahrgang 1970, und ich bin systemischer Berater, Softwareentwickler und akademischer Outdoortrainer. In Innsbruck aufgewachsen lebe ich seit 1991 in Wien. Im Herzen bin ich jedoch Tiroler geblieben. Und so hatte ich seit langem den Wunsch, eines Tages die Strecke zwischen meiner ersten und zweiten Heimat zu überwinden.
Anfang dieses Jahres war der Wunsch gereift, entlang des Nordalpenweges zu Fuß von Wien nach Innsbruck zu gehen. Schon bald wurde mir klar, dass das nicht nur eine lange Wanderung ist, sondern ein Weg nach Hause, zu meinem Vater, zu mir selbst.
Vor 20 Jahren starb meine Mutter. Mein Vater und ich blieben zurück und mussten uns ab diesem Zeitpunkt erstmals miteinander beschäftigen. Bis heute sind Missverständnisse, unausgesprochene Erwartungen und unerfüllte Wünsche geblieben.
Vor 10 Jahren, nach einem intensiven Sprung in die Selbstständigkeit in der IT-Branche, machten mich Panikattacken monatelang zum Zuschauer meines Lebens. Danach folgte die radikale Veränderung: Eine Ausbildung zum systemischen Berater und akademischen Outdoortrainer und die Gründung der Firma thinkoutside ®, die Führungskräfte, Teams und Privatpersonen dabei unterstützt, sich weiter zu entwickeln und den eigenen Weg zu gehen. Die Beratung erfolgt großteils im Freien, weil die Natur diese Prozesse intensiviert.
Nun möchte ich diese Wirkung für mich selbst nutzen und auf dem Weg nach Hause das Verhältnis zu meinem Vater neu gestalten und Themen wie Männlichkeit, die eigene Energie und den eigenen Weg bearbeiten.
Ich erlebe gerade sehr intensiv, wie diese Themen viele Menschen betreffen und berühren. Wenn ich meine Geschichte erzähle, bekomme ich sehr viel Empathie und Begeisterung für dieses Vorhaben und höre darauf die Vatergeschichten der anderen, die plötzlich Platz haben und erzählt werden wollen.
Deshalb möchte ich die Öffentlichkeit an meiner Wanderung teilhaben lassen – live über diesen Blog und Social Media (facebook und twitter) und über Medienberichte.
Das Buch-Projekt
Im Anschluss möchte ich ein Buch über meinen Weg und über meine Auseinandersetzung mit den genannten Themen schreiben, in dem ich meine Erfahrungen reflektiere und mit meinem Wissen aus der Beratung weiter vertiefe. Die Geschichten der Menschen, die mich virtuell und real begleitet haben, werde ich zusätzlich einfließen lassen.
Damit möchte ich anderen Menschen Mut machen, die eigenen Vaterthemen zu beleuchten und die Beschäftigung damit zu ermöglichen!
NACH HAUSE GEHEN ist mehr als ein verlängerter Urlaub, mehr als eine private Auszeit.
NACH HAUSE GEHEN ist ein Thema, das uns alle berührt.